Unsere Tiere

Blauzungenskink

 

Familie: Skinke

Art: Gemeiner Blauzungenskink

Wissenschaftl. Name: Tiliqua scincoides

Körpergröße: ausgewachsen zwischen 45cm und 55cm, davon ca. 20cm Schwanzlänge

Höchstalter: bis zu 12 Jahre

Lebensraum: trockenes und schwach bewaldetes Grasland, teilweise auch in Wäldern, Gärten und Parks

Verbreitung: Australien

Nahrung: Allesfresser, vor allem Schnecken, Insekten, junge Nagetiere oder Vogelküken

 

Blauzungenskinke sind beliebte Haustiere, da sie für Echsen sehr zahm werden. Sie sind Bodenbewohner, können kleinere Hindernisse jedoch überwinden. Meist suchen sie sich geschütze Aufenhaltsorte, etwa Felsgruppen, verlassene Bauten anderer Tiere oder dicht bewachsene Bereiche.

Die namensgebende blaue Zunge wird als Abwehr- oder Drohgebärde mit weit aufgerissenem Maul präsentiert, dabei stößt das Tier Zischlaute aus. Sie verteidigen sich weiter durch Bisse, können aber auch sehr flink fliehen.

Jemenchamäleon

 

Familie: Chamäleons

Art: Jemenchamäleon

Wissenschaftl. Name: Chamaeleo calyptratus

Körpergröße: Männchen bis 60cm, Weibchen bis 45cm

Höchstalter: 3 bis 7 Jahre

Lebensraum: von feuchten, vegetationsreichen Küstenregionen bis zu trockenen Berghängen und Hochebenen mit wenig bis viel Vegetation

Verbreitung: Saudi-Arabien, Jemen

Nahrung: Kleintierfresser, Insekten, aber auch kleine Wirbeltiere, etwa junge Mäuse

 

Das Jemenchamäleon gehört zu den größten Chamäleons. Auffallendstes Merkmal ist der hohe sog. "Partialkamm" auf dem dem Kopf, der bei ausgewachsenen Männchen bis zu acht Zentimeter hoch werden kann. An den Fersen der Hinterbeine bilden sich deutlich sichtbare Fersensporne, die bei Jungtieren schon als Beule erkennbar sind.

Im Gegensatz zur verbreiteten Meinung dient die Färbung nicht der Tarnung, sondern zeigt die Stimmung des Tieres, sie dient auch der Kommunikation mit Artgenossen. Das Farbspektrum reicht von grün, über braun, blau, weiß, schwarz und gelb bis orange mit diversen Zwischentönen. Männchen sind meist grün mit bräunlichen Streifen, Weibchen hingegen zeigen meist ein grün-braunes Farbkleid mit gelben Flecken.

Eine typische, gut zu beobachtende Besonderheit der Chamäleons ist, dass sie beide Augen unabhängig voneinander bewegen und so beispielsweise gleichzeitig nach vorn und nach hinten sehen können.

Pfau

 

Familie: Fasanenartige

Art: Blauer Pfau

Wissenschaftl. Name: Pavo cristatus

Körpergröße: 90-230cm, davon bis zu 1,5m Schwanzfedern

Höchstalter: bis zu 30 Jahre

Lebensraum: in offenen Dschungelgegenden, Gebüschen und auf Grasland, meist in Gewässernähe

Verbreitung: Indien, Sri Lanka

Nahrung: Allesfresser, vor allem Gräser, Samen, Früchte, aber auch Wirbellose und Kleintiere wie etwa Schlangen

 

Der blaue Pfau wird bereits seit über 4.000 Jahren als Haustier gehalten. Erwähnung findet er schon bei den alten Griechen, Römern und Ägyptern. Dabei wurde er sowohl als Ziervogel gehalten, als auch als Fleischlieferant. Pfaue sind sehr standorttreu und können daher freilaufend gehalten werden.

Die Weibchen sind nur ca. einen Meter lang, haben ein grün-grau-braunes Gefieder und keine imposanten Schwanzfedern, wie bei den größeren und schwereren blau-golden schimmernden Männchen. Die Schwanzfedern der Männchen bilden an den Enden große "Augen", die bei aufgestelltem "Rad" Fressfeinde abschrecken sollen. Zusätzlich kann der Hahn die aufgestellten Schwanzfedern so bewegen, dass sie laut rasseln, um Feinde endgültig zu verscheuchen.

Die lange Schwanzfedernschleppe behindert die Männchen beim fliegen, dies wird von den Weibchen bei der Paarung jedoch positiv wahrgenommen.

Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen eine kleine Federkrone auf dem Kopf.

Durch Züchtungen gibt es mittlerweile verschiedene Farbvarianten bei Pfauen, etwa den Weißen, Bronze oder Schwarzflügelpfau.

Säbelschnäbler im Wasserbecken

Säbelschnäbler

 

Familie: Säbelschnäbler

Art: Säbelschnäbler

Wissenschaftl. Name: Recurvirostra avosetta

Körpergröße: bis 45cm, bis 400g, bis 80cm Flüglespannweite

Höchstalter: 20 Jahre

Lebensraum: flache Küstenbereiche von Seen und Meeren

Verbreitung: Weltweit start verteilt, Nordwesteuropäische Küsten, Südspanien, Österreich, Zentralasien, Mittelmeer, Afrikas Küsten, Seen in Süd-Ost-Afrika, Ost-China

Nahrung: Wirbellose, kleine Fische, Insekten, Larven, Würmer, Krebstiere aus Flachwasser und Schlick

 

Die schwarz-weißen Watvögel zeichnet ihr charakteristischer, nach oben gebogenen Schnabel aus, der sich im deutschen Namen widerspiegelt. Sie sind insbesondere im Wattenmeer an der Nordseeküste zu finden, aber als Zugvogel oder Dauergast in Europa, Asien und Afrika weit verbreitet. Trotz der weiten Verbreitung in sehr unterschiedlichen Gebieten haben sich keine unterschiedlichen Arten herausgebildet. Der Ruf ist sehr melodisch, der Alarmruf hingegen schrill.
Der Säbelschnäbler paart sich am Ende des Winters und bleibt für die Saison als monogames Paar zusammen. Die Gelege aus bis zu vier cremefarben bis grünlichen, dunkel gesprenkelten Eiern werden in Nestern am Strand von beiden Elternteilen bebrütet. Nach rund drei Wochen Brutzeit schlüpfen die Küken, deren Schnabel im Unterschied zu den erwachsenen Tieren noch gerade ist. Weitere fünf bis sechs Wochen später sind die Kleinen flügge. Kurz nach dem Schlüpfen führen die Elterntiere den Nachwuchs in die Aufzuchtgebiete, wo diese selbstständig nach Nahrung suchen. Die Eltern verteidigen die Aufzuchtgebiete sehr energisch, beschränken sich aber bei der Aufzucht auf die Verteidigung und gegebenfalls das Wärmen der Küken.
Für die Nahrungssuche setzen die Tiere ihre Schnäbel ein. Durch mähende Seitwärtsbewegungen des Schnabels im Schlick werden Beutetiere aufgestöbert und verschluckt. Bei klarem Wasser können Würmer etc. auch direkt aufgepickt werden. Zu beobachten sind auch kleinere Gruppen von Tieren, die nebeneinandergehend durch das Flachwasser "mähen" - dabei wird im Unterschied zur alleinigen Nahrungssuche nicht im Schlick sondern nur im Wasser gemäht und Beute so aufgeschreckt.
Der Säbelschnäbler war eine Zeit lang vom Aussterben bedroht, in Großbritannien galt er Mitte des 19. Jahrhunderts als verschwunden. Durch Wiederansiedlung und die Einrichtung großer Schutzgebiete insbesondere an der Nordsee konnten sich die Bestände aber so weit erholen, dass die Art von der Roten Liste gestrichen werden konnte. Wissenschaftler befürchten aber, dass durch menschliche Eingriffe an den Küsten, besonders aber durch den Klimawandel, bis zu 80% des aktuellen Verbreitungsgebietes als Lebensraum verloren gehen könnten.

 

Schnee-Eule

 

Familie: Eigentliche Eulen

Art: Schnee-Eule

Wissenschaftl. Name: Bubo scandiacus

Körpergröße: Männchen ca. 58cm, Weibchen ca. 63cm

Höchstalter: 15 Jahre

Lebensraum: nördlich der Waldgrenze in Feuchtgebieten, Moorlandschaften, Brutgebiete in höheren Lagen

Verbreitung: Im Norden Europas, Russlands und Amerikas

Nahrung: Hauptsächlich Lemminge, aber auch Mäuse, Schneehasen, teilweise auch Fische und Wasservögel

 

Die Schnee-Eule wird mit 1,5kg bis 2,5kg Gewicht und einer Flügelspannweite bis über 1,50m fast so groß wie ein Uhu. Dabei sind die Männchen etwas kleiner als die Weibchen und werden im Laufe ihres Lebens immer weißer, bis nur noch wenige Flecken auf den Flügeln bleiben. Die Weibchen hingegen haben meist ein dunkles Fleckenmuster am ganzen Körper - darum wird die berühmte schneeweiße Eule "Hedwig" von Harry Potter in den Filmen von männchlichen Eulen dargestellt.

Schnee-Eulen können Ihren Kopf bis zu 270° drehen und so mit ihren goldgelben Augen sehr gut nach Beute Ausschau halten. Darüberhinaus halten sie Temperaturen von über -50°C aus - hierbei hilft ihnen, dass sowohl Füße und Krallen, als auch der Schnabel von feinen Federn bedeckt werden.

Eine ausgewachsene Schnee-Eule kann am Tag bis zu fünf Lemmige fressen. Zudem kann sie sich im Sommer einen Winterspeck anfressen. Wenn es zuwenig Nahrung gibt oder zu kalt wird, fliegen die Schneeeulen Richtung Süden und können dabei bis in unsere Gegend kommen. Häufig ist sie dann an Flughäfen anzutreffen, da die weiten, flachen und nur spärlich bewachsenen Flächen stark ihrer Heimat ähneln.

Bennett-Wallaby

Bennett-Wallaby

 

Familie: Kängurus

Art: Rotnackenwallaby /Bennett-Wallaby

Wissenschaftl. Name: Macropus rufogriseus

Körpergröße: Männchen: Körper: ca. 90-100cm, Schwanzlänge bis 80cm, Weibchen kleiner

Höchstalter: 8 bis 12 Jahre

Lebensraum: (Eukalyptus-)Wälder, offene Wiesen- und Savannen, Heidelandschaften

Verbreitung: Ost- und Südost-Australien

Nahrung: Ost- und Südost-Australien

 

Wallabys gehören zu den kleineren Känguruh-Arten. Ihr borstiges Fell weist meist eine braune, teilweise ins rötliche oder orangene gehende Färbung auf. Ausnahmen sind weiße Albino-Tiere, die in der freien Wildbahn keine große Überlebenschance haben.
Mit Ihren kräftigen Hinterbeinen können sie mit der für Kängurus typischen, hüpfenden Fortbewegung Geschwindigkeiten von über 40km/h erreichen, dabei springen sie bis zu 8m weit.
Der Nachwuchs der Wallabys kommt bereits nach einer Tragezeit von knapp einem Monat zur Welt - mit einem Gewicht von 1-2 Gramm und der Größe eines Gummibärchens - und bewegt sich eigenständig in den Beutel der Mutter, wo es sich an einer Milchzitze festsaugt. Etwa 7-9 Monate später ist es mehr als 2000 Mal so groß und verlässt den Beutel - leider liegt die Sterblichkeitsrate im ersten Lebensjahr bei rund 40%. So kann es beispielsweise passieren, dass die Mutter ihr Kind bei einer Flucht aus dem Beutel verliert.
Die kleinen Kängurus nennt man auch "Joeys".
Durch absichtliche oder versehentliche Auswilderungen gab und gibt es in Europa immer wieder wildlebende Wallaby-Populationen, etwa in England oder auch in Deutschland, wo 2001 in Folge eines Einbruchs in einen Zoo in Mecklenburg mehrere Tiere entflohen und nicht wieder eingefangen werden konnten. Diese Tiere haben sogar den harten Winter 2009/2010 überlebt, meist sterben diese europäischen Populationen jedoch in strengeren Wintern wieder aus.
Das Bennett-Känguru ist nicht vom Aussterben bedroht und ist in vielen Zoos, aber auch bei vielen privaten Haltern als Haustier zu finden.

 

Erdmännchen

 

Familie: Mangusten

Art: Erdmännchen

Wissenschaftl. Name: Suricata suricatta

Körpergröße: 25-29cm, dazu 19-25cm Schwanzlänge. 600-1000g.

Höchstalter: bis zu 9Jahre

Lebensraum: Savannen, Halbwüsten

Verbreitung: Südafrika, Namibia, Botswana, Angola, Lesotho

Nahrung: Allesfresser, vor allem Spinnen, Insekten, kleine Nagetiere, Reptilien oder Vogelküken

 

Erdmännchen sind gesellige Tiere, die oft in Gruppen von vier bis neun Tieren oder in Kolonien bis zu 30  Tieren zusammenleben. Nichts desto trotz sind es Raubtiere. Deutlich wird dies auch beim Nachwuchs. Normalerweise trägt nur das dominante Weibchen in der Gruppe, die anderen Weibchen sind lediglich Helferinnen. Trotzdem wird gelegentlich auch eine der Helferinnen trächtig. In den ersten 24 Stunden nach der Geburt versuchen die Weibchen dann gegenseitig, den Nachwuchs zu töten. Das dominante Weibchen versucht, potentielle Konkurrentinnen daher um die Geburt herum aus der Gruppe zu drängen. Sind die Jungtiere einige Tage alt, können die ausgestoßenen Weibchen wieder als Helferinnen zur Gruppe zurückkehren.

Charakteristisch ist die Arbeitsteilung bei Erdmännchen. Während ein Teil der Gruppe den Bau durch das Graben von weiteren Höhlen vergrößert, sucht ein weiterer Teil nach Nahrung, ein weiterer Teil der Gruppe hält Wache - oft in menschenähnlichen Posen, also auf den Hinterbeinen sitzend oder stehend. Wird ein Feind - etwa ein Raubvogel - entdeckt, werden die übrigen Gruppenmitglieder mit einer Art Bellen gewarnt und alle Tiere ziehen sich in den Bau zurück. Die Aufgabenverteilung wechselt mehrmals täglich.

Die Jagd wird den Jungtieren schrittweise beigebracht. So legen ihnen die älteren Tiere zunächst tote Beutetiere vor, später noch lebende, etwa Skorpione, denen vorher der Giftstachel ausgerissen wurde und schließlich noch wehrhafte Beutetiere.

Erdmännchen sind nicht vom Aussterben bedroht.

Stachelschweine

 

Familie: Stachelschweine

Art: Gewöhnliches Stachelschwein

Wissenschaftl. Name: Hystrix cristata

Körpergröße: 50-70cm, vereinzelt bis 90cm, bis zu 27kg schwer

Höchstalter: bis zu 20 Jahre

Lebensraum: nicht in Wäldern, sonst in allen Vegetationsformen

Verbreitung: West- und Nordafrika, Sizilien, Süditalien

Nahrung: Überwiegend Pflanzen, Wurzeln, Knollen, Zwiebeln, Früchte, Kräuter, Rinde, aber auch Insekten, Frösche und Kleintiere

 

Die namensgebenden Stacheln auf dem Rücken ist aus der Rückenbehaarung hervorgegangen, daher finden sich auf dem Rücken eines Stachelschweins verschiedenste "Haar"-Formen, von weichen Wollhaaren bis zu den bis zu 40cm langen und 7mm dicken Stacheln. Die Stacheln dienen der Verteidigung, fühlt sich das Tier bedroht, stellt es die Stacheln auf, wodurch es deutlich größer wirkt und gleichzeitig schwer anzugreifen ist. Es dreht sich vom Gegner weg rasselt mit den aufgestellten Stacheln. Reicht dies nicht, um den Feind zu verscheuchen, bewegt es sich plötzlich rückwärts und stößt dem Gegner so seine Stacheln in den Körper. Diese können dabei auch abgeworfen werden und somit im Körper des Gegners steckenbleiben.

Stachelschweine sind unter anderem mit Meerschweinchen und Mäusen verwandt. Mit diesen gemein haben sie die großen vorderen Nagezähne, die das ganze Leben lang nachwachsen. Der harte Zahnschmelz ist nur auf der Vorderseite vorhanden, dadurch werden die Zähne bei der Benutzung automatisch geschärft.

Die Tiere sind überwiegend nachtaktiv und graben sich ihre eigenen Höhlen in den Boden.

Rotwildhirsch auf der Wiese

Rotwild

 

Familie: Hirsche

Art: Europäischer Rothirsch

Wissenschaftl. Name: Cervus elaphus elaphus

Körpergröße: Männchen bis zu 2,1m lang,  Schulterhöhe bis 1,5m, Gewicht bis 220kg, Weibchen bis zu 1,2m hoch und nur bis zu 130kg schwer

Höchstalter: bis zu 20 Jahre

Lebensraum: offene und halboffene Landschaften (z.B. Flußtäler), heute überwiegend in größeren Wäldern

Verbreitung: Europa

Nahrung: Pflanzenfresser, Baumrinde, junge Äste, Gras, Kräuter, Feldfrüchte (Kartoffeln, Rüben), Baumfrüchte (Eicheln, Kastanien, Obst), Pilze, Moos

 

Das Rotwild  hat sehr gut entwickelte Sinne. So können sie sehr gut riechen, durch ihre seitlichen, großen Augen ein weites Sichtfeld ohne Kopfbewegung abdecken und durch die unabhängig voneinander beweglichen Ohren auch Geräuschquellen sehr gut orten.

Ein charakteristisches Merkmal ist das Geweih der Männchen, das jedes Jahr zwischen Februar und April abgeworfen wird. Kurz nach dem Abwurf setzt das Wachstum für ein neues Geweih ein, das nach ca. 5 Monaten ausgewachsen ist. Durch Verzweigungen kann ein Hirsch bis zu 20 Geweihspitzen ausbilden. Während des Wachstums kann der Hirsch das Geweih nicht verwenden, da die Knochensubstanz dann relativ weich ist. Wenn es ausgewachsen ist, besteht es nur noch aus abgestorbener Knochensubstanz.

Ein weiteres bekanntes Merkmal ist das "Röhren" zur Brunftzeit. Die Brunftrufe bestehen meist aus einer Serie von bis zu acht einzelnen Rufen mit abnehmener Intensität. Sie stehen in der Regel im Zusammenhang mit der Brunft, also bei Paarungen, dem Zurücktreiben eines Weibchens zur Herde, bei Auftauchen eines Rivalen oder als Reaktion auf deren Brunftrufe.

Rothirsche wurden in den letzten 200 Jahren in verschiedenen Ländern als Jagdwild eingeführt, etwa in Australien, Argentinien, Chile, den USA oder Neuseeland. Diese Ansiedlungen waren mehr oder weniger erfolgreich, in Neuseeland etwa verbreiteten sich die Tiere so stark, dass staatliche Abschussprogramme eingeführt werden mussten, um den Bestand zu senken. Der weltweite Verkauf des Wildbrets hat dann dazu geführt, dass Rothirsche mittlerweile in Hirschfarmen als Nutz- und Schlachttiere gehalten werden.

In Europa hat die dichte Besiedlung dazu geführt, dass die Tiere sich mehr und mehr aus offenen Landschaften in geschlossene Wälder zurückgezogen haben. Früher legten Rothirsche große Distanzen zwischen Sommer- und Winterrevieren zurück. Diese alten Fernwechsel sind jedoch heute durch Straßen und Städte zerschnitten, so dass die Tiere meist in ihren abgeschlossenen Rückzugsinseln verbleiben.

Eine Wildschweinbache mit Frischlingen

Wildschweine

 

Familie: Echte Schweine

Art: Wildschwein

Wissenschaftl. Name: Sus scrofa

Körpergröße: in Mitteleuropa ausgewachsene Männchen bis zu 1,8m und 200kg, Weibchen bis 1,7m und 150kg. In abgelegenen Gebieten Russlands oder Osteuropas vereinzelt bis über 2m und 350kg.

Höchstalter: in freier Wildbahn meist nur 7 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 21 Jahre

Lebensraum: Wälder, Regenwälder, Sumpfgebiete

Verbreitung: Europa, Asien, Japan, Nordafrika

Nahrung: Allesfresser, Wurzeln, Insekten, Pilze, Mäuse, Blätter, Früchte, Gräser, Aas, Abfälle, Jungkaninchen, Eier, Eicheln, Bucheckern, Feldfrüchte

 

Schon die ersten Menschen jagten Wildscheine als Nahrung und versuchten, ihre Felder vor den Tieren zu schützen, wie Bronzezeitliche Feldumzäunungen zeigen. Die Tiere brechen bei der Nahrungssuche den Boden auf und durchwühlen die oberen Bodenschichten auf der Suche nach Insekten, Wurzeln und Knollen. Häufig ist der durch das Wühlen angerichtete Schaden in Feldern oder Parks dabei größer, als der eigentliche Fressschaden. Die Tiere unterscheiden teilweise auch auch zwischen verschiedenen Pflanzenarten - so bevorzugen sie etwa Frühkartoffeln. Umgekehrt ist das Wildschwein durch die Aufnahme von Samen und deren anschließendem Ausscheiden für viele heimische Pflanzen ein wichtiger Verbreitungshelfer.

Typische Verhaltensweisen sind das Ruhen oder Dösen in Bauch oder Seitenlage mit gestreckten Beinen oder das suhlen in Schlammlachen. Letzteres dient einerseits der Wärmeregulation insbesondere im Sommer, aber auch dem Schutz vor Insektenstichen und gegen Hautparasiten. Der getrocknete Schlamm wird an bestimmten, als "Malbäume" bezeichneten Bäumen wieder abgescheuert.

Willdschweine leben meist in sogenannten Mutterfamilien, die aus dem Muttertier und dessen letztem Nachwuchs besteht, teilweise auch mit dessen Nachwuchs. Diese Gruppen sind bis zu 20 Tiere stark. Circa ein Jahr nach der Geburt werden die Männchen aus der Gruppe vertrieben und leben dann für mindestens ein weiteres Jahr als eigene Gruppe zusammen. Danach ziehen die Männchen meist als Einzelgänger umher. Während der Paarungszeit von November bis Januar schließen sich die Männchen den Mutterfamilien an, bleiben aber nur lose mit diesem verbunden.

In den letzten Jahrhunderten wurden die Wildschweine in vielen Regionen meist in Folge der Ausbreitung der Landwirtschaft bis zur Ausrottung gejagt. Seit rund 100 Jahren erobern die Tiere sich ihre Lebensräume jedoch wieder zurück und dringen dabei teilweise bis in die Städte vor. So werden rund um Berlin ca. 10.000 Wildscheine vermutet, von denen bis zu 4.000 direkt im Stadtgebiet leben und teilweise sogar tagsüber in Parks oder auf den Straßen gesichtet werden.